Hilfe, mein Hund hat einen Herzfehler! Tipps für den Umgang mit dem herzkranken Hund
Wurde bei Ihrem Hund ein Herzfehler festgestellt, ist das nicht das Ende. Bei Kardiokonsult erhalten Sie eine umfassende Beratung und Ihr Hund wird bei Bedarf medikamentös eingestellt. Es ist verständlich, dass im ersten Moment nach der Diagnose die Welt für Sie zusammenbricht, aber machen Sie sich bitte bewusst, dass Sie Gewissheit haben und sich nun auf die Situation einstellen können. Hier bekommen Sie schon einmal die wichtigsten Tipps für den Umgang mit Ihrem Hund, die Ihnen die Ängste und Sorgen nehmen können.
Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie betroffen wären?
Richtig, Sie sind ein Mensch und Ihr Hund ist ein Hund. Das möchten wir Ihnen mit dieser Frage verdeutlichen, denn ein Hund hat nicht die Gabe, so komplex zu denken wie Sie. Er macht sich keine Sorgen um die Zukunft, weil er im Augenblick lebt und jeden Moment genießt. Auch, wenn Sie eine schwere Zeit durchstehen und Ihnen der Schock der Diagnose noch in den Knochen sitzt, versuchen Sie bitte, die Perspektive und Ihre Sichtweise zu ändern: Wenn Herrchen oder Frauchen unbesorgt sind, ist der Hund es auch.
Wenn Sie entspannt sind, ist Ihr Vierbeiner es ebenfalls.
Ihr Hund braucht die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und genau das ist Ihre Aufgabe: Vermitteln Sie ihm das Gefühl, alles sei okay. Fassen Sie ihn nicht mit Samthandschuhen an. Bemitleidet werden? Das möchten übrigens auch viele Menschen nicht, wenn sie selbst von einer Krankheit oder Behinderung betroffen sind. Positives Denken, Normalität, aber auch Verständnis, das sind die Dinge, mit denen Sie Betroffene viel besser unterstützen können. Und damit ist selbstverständlich auch Ihr Hund gemeint, der diesen Wunsch nicht verbal äußern kann.
Rituale und Routine sind nun wichtiger denn je.
Es ist von Vorteil, wenn Ihr Hund seine Routine zum größten Teil beibehalten kann. Bitte verzichten Sie nicht auf seine geliebten Spaziergänge, sondern ändern Sie bei Bedarf stattdessen langsam ein paar Angewohnheiten. Eine regelmäßige Auslastung ist wichtig, damit sich nicht zu viel Energie anstaut. Machen Sie mehrere, ruhige Spaziergänge, anstatt nur einmal pro Tag für die "große Runde" herauszugehen. Ihr Hund weiß nicht, dass er sich "schonen" sollte, das entspricht auch überhaupt nicht seinem Naturell. Lasten Sie ihn also durch ausgedehnte Spaziergänge aus und vermeiden Sie Situationen, in denen er sich extrem aufregt.
Eine gute Erziehung schont das Herz und die Nerven.
An der Leine zerren, Konflikte mit anderen Hunden austragen oder sich bei Besuch echauffieren sind Beispiele, die das Herz belasten. Konditionieren Sie Ihren Hund, damit er Alltagssituationen gelassen übersteht und lassen Sie sich eventuell dabei von einem Trainer beraten. Das ruhige Miteinander ist für alles Seiten angenehmer, das fängt schon bei der Tablettengabe an. Gleichbleibende Zeiten und eine angemessene Belohnung weiß das Tier immer zu schätzen. Bekanntlich kann man mit Leckerchen schon viel erreichen, Liebe geht eben auch durch den Hundemagen.
Viel Zuwendung und Streicheleinheiten sind eine gute Therapie.
Wenn Sie Ihren Hund streicheln, wird der Herzschlag darauf reagieren. Das Kreislaufsystem wird angeregt. Streicheleinheiten und Zuwendung sind also nicht nur gut für die Seele, sondern auch für das Herz-Kreislauf-System.
Seien Sie achtsam, aber unternehmungslustig.
Die festen Zeiten sollten Sie nicht um jeden Preis einhalten, wenn es um Spaziergänge geht. Brütende Hitze oder ein Gewitter, wenn Ihr Hund Angst vor dem Donner hat, wären gute Gründe, von den gewohnten Zeiten abzurücken. Lassen Sie sich etwas einfallen und beschäftigen Sie Ihren Hund mit Kopfarbeit, um die Spaziergänge bei günstigerem Wetter nachzuholen. Denken Sie bitte daran, dass Sie verwendete Leckerlis von der Tages-Futterration abziehen oder zeitweise generell auf Handfütterung umsteigen. Übergewicht ist nicht gut bei einer bestehenden Herzkrankheit.
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